So verbessern wir dein Erlebnis durch Forschung

Von  

Karina Newton, Head of Public Policy, Instagram

14. September 2021

The Wall Street Journal hat heute einen Artikel über die internen Studien veröffentlicht, die wir durchführen, um die Erfahrungen junger Menschen auf Instagram besser zu verstehen. Der Artikel konzentriert sich auf nur einige wenige Forschungsergebnisse und stellt diese negativ dar. Wir halten indessen an unseren Forschungsbemühungen fest. Denn sie helfen uns zu verstehen, mit welchen komplexen und schwierigen Problemen sich junge Menschen auseinandersetzen müssen. Mithilfe unserer Erkenntnisse können wir Nutzer*innen, die mit solchen Problemen kämpfen, wertvolle Unterstützung anbieten.

Viele Menschen fragen sich, ob die sozialen Medien gut oder schlecht für das Wohlbefinden sind. Die Forschung ist sich uneins – es kann beides zutreffen. Bei Instagram setzen wir uns sowohl mit den Vorteilen als auch mit den Risiken unserer Arbeit auseinander. Wir sind stolz, dass unsere App benachteiligten Gruppen eine Stimme gibt, dass sie Freund*innen und Familien hilft, in allen Winkeln der Erde in Kontakt zu bleiben, und dass sie zum gesellschaftlichen Wandel beitragen kann. Aber wir wissen auch, dass einige Menschen negative Erfahrungen mit unserer App machen, wie The Wall Street Journal heute kritisiert hat. Unsere Aufgabe ist es, unseren Nutzer*innen ein positives Erlebnis auf Instagram zu bieten – und wie wir das erreichen, ist uns enorm wichtig.

Hintergrund unserer Forschung

Das Internet hat dafür gesorgt, dass wir alle uns mit sehr viel mehr Menschen vernetzen und deutlich mehr Informationen konsumieren. Unsere Gesellschaft beschäftigt sich mit der Frage, wie jede*r Einzelne von uns mit diesen einschneidenden Veränderungen am besten umgehen kann. Wir bei Instagram haben deswegen renommierte Forscher*innen und Wissenschaftler*innen beauftragt, die Veränderungen zu untersuchen, damit wir besser verstehen, welche Auswirkungen sie auf uns haben. Wir besprechen uns außerdem mit weltweit führenden Expert*innen und Forscher*innen, um Zusammenhänge jenseits unserer Arbeit zu erkennen und über unseren eigenen Tellerrand hinausschauen zu können.

Die externe Forschung zu den Auswirkungen der sozialen Medien auf die Nutzer*innen ist noch relativ neu und in der Entwicklung. Hinzu kommt, dass die sozialen Medien selbst sich schnell verändern. Laut einigen Forscher*innen braucht es mehr wissenschaftliche Beweise und Anhaltspunkte, um nachvollziehen zu können, welchen Einfluss Social Media auf die Menschheit hat. Jede Studie hat ihre Grenzen und Ausnahmen. Es gibt also keine einzelne Studie, die zu einem abschließenden Ergebnis kommen wird. Wir müssen deshalb verstärkt mit Multimethoden-Ansätzen arbeiten und das Wissen von Expert*innen nutzen.

Unsere Studienergebnisse

Die externe Forschung zum Einfluss von Social Media auf das menschliche Wohlbefinden kommt zu unterschiedlichen Schlüssen, genauso wie unsere eigenen Untersuchungen. Die sozialen Medien an sich sind nicht gut oder schlecht für uns. Viele von uns finden sie manchmal nützlich, aber dann auch wieder problematisch. Was entscheidend zu sein scheint: Wie man Social Media nutzt und in welcher Gemütslage man sich während der Nutzung befindet.

Eine Studie mit Multimethoden-Ansatz aus Harvard beschreibt die Erfahrung von Jugendlichen in den USA in den sozialen Medien als „Wippe“, mit einem ständigen Wechsel zwischen positiven und negativen Erlebnissen: An einem Tag unterhält man sich nett mit einem*einer Freund*in, am nächsten Tag streitet man sich. Bei einer Befragung von Jugendlichen in den USA durch Pew Internet sagten 81 %, dass sie sich durch Social Media enger mit ihren Freund*innen verbunden fühlen. 26 % der Befragten gaben dagegen an, dass sie wegen den sozialen Medien unzufriedener mit ihrem Leben waren.

Unsere eigenen Untersuchungen haben Ähnliches ergeben. Viele der Befragten sagten, dass Instagram eine positive oder gar keine Auswirkung auf ihr Leben hat. Aber einige gaben auch an, dass Instagram eine eher negative Auswirkung hat – insbesondere Personen, denen es ohnehin gerade nicht gut ging. In der Forschungswelt sind solche gegensätzlichen Signale nicht selten. Da Probleme wie negative Selbstvergleiche oder Angstzustände in der Realität existieren, gibt es sie natürlich auch in den sozialen Medien. Wir nehmen diese Untersuchungen deshalb nicht weniger ernst und werden Maßnahmen einleiten, um Instagram unter Berücksichtigung der Forschungsergebnisse weiter zu verbessern.

Was wir unternehmen

Wir haben uns intensiv mit den Themen Mobbing, Suizid und Selbstverletzung sowie Essstörungen beschäftigt, damit wir allen auf Instagram ein sicheres Umfeld und den Betroffenen Unterstützung bieten können. Ausgehend von unseren eigenen Untersuchungen und dem Feedback von Expert*innen haben wir Features entwickelt, mit denen sich Nutzer*innen vor Mobbing schützen können. Es gibt jetzt die Möglichkeit, „Gefällt mir“-Angaben auszublenden. Und wir verweisen Menschen, die mit Problemen zu kämpfen haben, an örtliche Seelsorge- oder Hilfsorganisationen.

Wir konzentrieren unsere Arbeit auch zunehmend auf das Thema negative Selbstwahrnehmung und negatives Körperbild. Ein vielversprechender Ansatz ist unserer Meinung nach, Nutzer*innen anzusprechen, wenn wir feststellen, dass sie sich lange mit bestimmten Inhalten beschäftigen. Durch unsere Forschung haben wir eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, welche Arten von Content möglicherweise dafür sorgen, dass manche Menschen sich mit anderen vergleichen und daraus ein negatives Bild von sich selbst ableiten. Wir untersuchen gerade, ob man Nutzer*innen, die sich wiederholt mit solchen Inhalten befassen, durch Hinweise dazu bringen könnte, sich auch andere Themen anzuschauen. Wir sind vorsichtig optimistisch, dass solche kleinen „Anstupser“ dazu führen können, dass sich Nutzer*innen inspirierenden, positiven Inhalten zuwenden. Und dass sich auf lange Sicht vielleicht auch eine Seite der Instagram-Kultur verändern wird, die sehr starken Wert auf das Aussehen legt.

Außerdem möchten wir bei unseren Forschungsvorhaben mehr Transparenz schaffen, sowohl bei internen Studien als auch bei Gemeinschaftsprojekten mit externen Forscher*innen. Wir suchen immer nach neuen Möglichkeiten, mit weiteren Partner*innen zusammenzuarbeiten, um unabhängige Studien auf diesem Gebiet durchzuführen. Außerdem suchen wir nach Lösungen, wie wir externen Wissenschaftler*innen mehr Zugriff auf unsere Daten gewähren können, ohne die Privatsphäre unserer Nutzer*innen zu verletzen. In Kürze werden wir weitere Informationen über unsere Forschungsprojekte und geplante neue Features bekannt geben.