27. Juli 2021
Aktualisiert am 10. Dezember 2021, 18:00 Uhr (PT): Unsere Änderung, dass Instagram-Konten von Jugendlichen bei der Registrierung standardmäßig privat sind, tritt in den nächsten Wochen in der Webversion und bei IG Lite in Kraft.
Jungen Nutzer*innen ein sicheres, geschütztes und trotzdem unterhaltsames Erlebnis auf Instagram zu bieten, ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Sie sollen neue Freund*innen finden und mit ihrer Familie in Kontakt bleiben können, gleichzeitig aber nicht durch unerwünschte Direktnachrichten oder Kommentare von Fremden belästigt werden. Wir sind der Meinung, dass private Konten für Jugendliche die richtige Wahl sind. Andererseits wollen manche junge Creator*innen womöglich ein öffentliches Konto, um neue Fans zu gewinnen.
Wir streben eine ausgewogene Lösung an, bei der junge Menschen möglichst alle Funktionen von Instagram nutzen können, sie aber weiterhin geschützt sind. Deshalb nehmen wir heute unter anderem diese Änderungen vor:
Wir wollen nach Möglichkeit verhindern, dass Erwachsene potenziell unerwünschten Kontakt mit (fremden) Jugendlichen aufnehmen. Unserer Meinung nach sind private Konten hierzu am besten geeignet. Deshalb erhalten neue Nutzer*innen unter 16 Jahren (bzw. unter 18 Jahren in bestimmten Ländern) ab dieser Woche standardmäßig ein privates Konto, wenn sie sich bei Instagram registrieren.
Bei privaten Konten kann man selbst festlegen, wer die eigenen Inhalte sehen und darauf reagieren darf. Um Beiträge, Stories und Reels von privaten Konten zu sehen, muss man diesen Konten folgen – es sei denn, die Kontoinhaber*innen haben festgelegt, dass andere Personen die Inhalte an anderer Stelle teilen dürfen. Dementsprechend können Personen, die keine Follower*innen sind, diese Inhalte auch nicht kommentieren. Im Explore-Bereich bzw. über Hashtags sind Inhalte von privaten Konten überhaupt nicht sichtbar.
Bislang konnten Jugendliche bei der Registrierung auswählen, ob sie ein öffentliches oder ein privates Konto erstellen möchten. Aktuelle Umfragen zeigen allerdings, dass ihnen ein stärkerer Schutz ihrer Privatsphäre wichtig ist: In der Testphase haben sich acht von zehn jungen Menschen bei der Registrierung für das voreingestellte private Konto entschieden.
Jungen Nutzer*innen, die bereits ein öffentliches Konto auf Instagram verwenden, werden wir einen entsprechenden Hinweis zeigen. Darin erläutern wir die Vorteile eines privaten Kontos und erklären, wie sie ihre Privatsphäre-Einstellungen anpassen können. Dennoch steht es jungen Menschen weiterhin frei, zu einem öffentlichen Konto zu wechseln oder ihr vorhandenes Konto öffentlich zu lassen.
– David Kleeman, Senior Vice President, Global Trends | Dubit
In einem weiteren, heute veröffentlichten Artikel erläutern wir außerdem, wie wir in allen unseren Apps das Alter der Nutzer*innen verifizieren.
– Larry Magid, CEO | ConnectSafely
Wenn es darum geht, unerwünschte Kontaktaufnahmen durch Erwachsene zu unterbinden, sind private Konten ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aber wir gehen noch weiter, um Konten von jungen Menschen vor bestimmten Erwachsenen zu verbergen.
Wir haben eine neue Technologie entwickelt, um Konten mit potenziell verdächtigen Verhaltensweisen zu identifizieren und diese Konten daran zu hindern, mit den Konten von Jugendlichen zu interagieren. Unter Konten mit „potenziell verdächtigen Verhaltensweisen“ verstehen wir Konten von Erwachsenen, die beispielsweise vor Kurzem von jungen Menschen blockiert oder gemeldet wurden.
Mithilfe dieser Technologie zeigen wir künftig solchen Erwachsenen keine Konten junger Menschen mehr in Explore, in Reels oder unter „Konten, die dich interessieren könnten“. Finden sie ein Konto über den Benutzungsnamen, können sie ihm trotzdem nicht folgen. Außerdem sehen sie in Beiträgen anderer Nutzer*innen keine Kommentare von Jugendlichen und können Beiträge von jungen Menschen nicht kommentieren. Wir prüfen derzeit, wie wir die Anwendung dieser Technologie auf weitere Bereiche ausweiten können.
Diese Änderungen gelten zunächst für die USA, Australien, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Japan. Wir arbeiten daran, sie bald auch in anderen Ländern umzusetzen.
– Justin Patchin, Co-Director | Cyberbullying Research Center
Wir ändern auch die Art und Weise, wie Werbetreibende junge Menschen mit Anzeigen erreichen können. In wenigen Wochen stehen Werbetreibenden bei Werbung für unter 18-Jährige (oder landesspezifische Altersgrenze) nur noch Alter, Geschlecht und Standort als Targeting-Optionen zur Verfügung. Ein Targeting anhand von Interessen bzw. Aktivitäten in anderen Apps oder auf anderen Websites ist dann beispielsweise nicht mehr möglich. Diese Änderungen gelten weltweit auf Instagram, Facebook und im Messenger.
Wir möchten Menschen relevante Werbung zeigen, damit sie Produkte entdecken und kaufen können, die sie wirklich interessieren. Um Nutzer*innen möglichst relevante Werbung zu zeigen, wählen Werbetreibende aus, welche Menschen ihre Anzeigen sehen sollen. Sie können etwa festlegen, ihre Werbung nur Personen mit bestimmten Interessen (beispielsweise Basketball) zu zeigen, oder eine Personenauswahl anhand von selbst bzw. von anderen Partnern geteilten Informationen zu App- und Website-Aktivitäten treffen. Das sind zum Beispiel Informationen dazu, ob jemand ein bestimmtes Paar Schuhe in den Einkaufswagen gelegt oder online nach einem neuen Grill gesucht hat.
Über Kontrollmöglichkeiten in den Einstellungen für Werbeanzeigen können Nutzer*innen bereits jetzt angeben, dass sie keine Werbung basierend auf ihren Interessen oder Aktivitäten auf anderen Websites bzw. in anderen Apps wünschen. Im Gespräch mit Expert*innen für Jugendschutz wurde aber deutlich, dass wir Jugendliche mit diesen Entscheidungen nicht alleine lassen sollten. Davon sind auch wir überzeugt, weshalb wir zukünftig einen präventiven Ansatz verfolgen, was das Anzeigen-Targeting bei jungen Menschen angeht.
Zu ihrem 18. Geburtstag informieren wir Nutzer*innen über die Targeting-Optionen, mit denen Werbetreibende sie nun ansprechen können, und zeigen ihnen unsere Tools, mit denen sie ihr Werbeerlebnis steuern können. Solltest du zu diesem Thema als Unternehmen weitere Informationen benötigen, findest du diese in unserem Hilfebereich.
Wir möchten, dass junge Menschen sich auf Instagram wohlfühlen. Gleichzeitig steht ihre Sicherheit und der Schutz ihrer Privatsphäre für uns an erster Stelle. Wir bleiben auch weiterhin im Dialog mit Jugendlichen, Eltern, Gesetzgebern und Expert*innen, um Instagram so zu gestalten, dass es jungen Nutzer*innen Spaß macht und ihre Eltern sie dort gut geschützt wissen.
– Janice Richardson, International Advisor bei Insight SA, beratende Expertin für den Europarat