Mit Teenager*innen über Instagram sprechen: Ein Leitfaden für Eltern

20. Oktober 2019

Für Eltern ist es oft schwer, in einer sich ständig verändernden digitalen Landschaft immer genau zu wissen, was ihre Kinder online machen. Aus diesem Grund haben wir diesen Leitfaden verfasst. Wir erklären dir, was Instagram überhaupt ist, geben Tipps, wie du mit deinem Kind ins Gespräch kommen kannst, und stellen dir einige der Tools vor, mit denen wir dein Kind schützen möchten.

Von Eltern für Eltern

Wenn du das hier liest, hast du vermutlich Kinder. Umfragen haben gezeigt, dass sich viele Eltern Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder im Internet machen. Wir sind auch Eltern und wir arbeiten bei Instagram – deshalb nehmen wir diese Sorge sehr ernst. Bei unserer täglichen Arbeit denken wir immer zuerst an unsere Kinder. Eltern zu sein, bedeutet eine enorme Verantwortung und bietet gleichzeitig unglaubliche Chancen. Doch genau diese Chancen stellen uns Eltern auch vor ganz neue Herausforderungen. Unsere Kinder sind die erste Generation von sogenannten Digital Natives, deren Leben sich sowohl in der realen Welt als auch online abspielt.

Wir kennen das Gefühl, nicht genau zu wissen, was Jugendliche online genau machen und warum sie so viel Zeit an ihren Handys verbringen. Oft wirkt es, als würden Teenager*innen Fotos und Videos posten, ohne darüber nachzudenken. Doch in Wirklichkeit überlegen sich viele von ihnen sehr genau, was sie online teilen. Weil wir selbst erst mit all den Neuerungen zurechtkommen müssen, sind wir oft unsicher, wie wir mit unseren Kindern offen darüber sprechen und sie angemessen schützen können. Wir teilen diese Sorgen, genau wie alle Mitarbeiter*innen bei Instagram.

Aus diesem Grund haben wir diesen Leitfaden verfasst. Wir wissen, dass viele Eltern davor zurückschrecken, mit ihren Kindern über diese Themen zu sprechen. Deshalb möchten wir dich bestmöglich auf solche Gespräche vorbereiten. Dabei soll dir dieser Leitfaden helfen.

Wir sehen es als unsere Verantwortung, Teenager*innen mit Instagram eine sichere Community zu bieten, in der sie sich mit anderen Jugendlichen vernetzen und austauschen können. Dir als Elternteil möchten wir gleichzeitig alle Informationen an die Hand geben, um deine Kinder dabei zu begleiten. Aus unserer Sicht ist es zunächst einmal wichtig, zu verstehen, warum Teenager*innen Instagram nutzen, und zu wissen, welche Tools zur Verfügung stehen, um ihnen ein positives, bewusstes und sicheres Erlebnis auf der Plattform zu ermöglichen.

Was ist Instagram?

Instagram ist eine Social-Media-App, in der Nutzer*innen Fotos, Videos und Nachrichten miteinander teilen. Ob in Stories, im Feed, in Live, IGTV oder Direct: Wir möchten Menschen mit Personen und Dingen verbinden, die ihnen wichtig sind. Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist aus unserer Sicht, dass Instagram ein sicheres und positives Umfeld bietet, in dem alle Nutzer*innen sie selbst sein können. Das Mindestalter für ein eigenes Instagram-Konto ist 13 Jahre. Teenager*innen nutzen Instagram bei vielen Gelegenheiten: Sie feiern wichtige Ereignisse mit anderen, teilen Erlebnisse aus dem Alltag, halten Kontakt zu Freund*innen und Familie, bauen eigene Communitys auf und lernen andere Personen kennen, die ihre Interessen teilen. Das Glossar am Ende dieses Leitfadens soll dir helfen zu verstehen, welche Möglichkeiten die Instagram-App bietet und wie Teenager*innen diese nutzen.

Privatsphäre verwalten

Es gibt eine Reihe von Tools, mit denen Teenager*innen ihre Online-Identität und ihren digitalen Fußabdruck sehr genau im Auge behalten können. Eines der ersten Themen, über das ihr sprechen solltet, ist, ob das Konto öffentlich oder privat sein soll. Wenn sie begreifen, dass sie in der Hand haben, wer ihre Posts sehen und damit interagieren kann, wird sie das ermutigen, auf Instagram sich selbst treu zu bleiben.

Instagram auf einem Gerät, Nutzer*in wird blockiert.

Privatsphäre-Einstellungen des Kontos

Als Erstes solltet ihr gemeinsam entscheiden, ob das Konto deines Kindes öffentlich oder privat sein soll. Bei einem privaten Konto muss dein Kind Personen, die seinem Konto folgen möchten, zunächst bestätigen und kann Follower*innen jederzeit entfernen. Inhalte, die dein Kind in einem privaten Konto postet, sehen nur Personen, die zuvor bestätigt wurden. Wenn das Konto öffentlich ist, kann jede*r die Inhalte sehen, die dein Kind in Stories, im Feed oder in Live postet. Zudem kann jede*r deinem Kind auf Instagram ohne Bestätigung folgen. Falls dein Kind bereits ein öffentliches Konto hat, kann es jederzeit zu einem privaten Konto wechseln und umgekehrt. Generell können Kinder jederzeit Follower*innen entfernen, festlegen, wer Kommentare verfassen kann, und vieles mehr. Dein Kind kann auch die Option „Aktivitätsstatus anzeigen“ deaktivieren, sodass Freund*innen nicht sehen, ob er oder sie gerade online ist.

Instagram auf einem Gerät mit Liste blockierter Verfasser*innen von Kommentaren.

Unerwünschte Interaktionen einschränken

Dein Kind kann Konten blockieren, mit denen es nicht interagieren möchte. Das bedeutet, dass bestimmte Personen dann seine Beiträge, Stories und Live-Übertragungen nicht sehen oder kommentieren können. Wenn man ein Konto blockiert, erfährt die andere Person nichts davon. Ebenso kann man die Blockierung jederzeit wieder aufheben.

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Interaktionen verwalten

Mobbing hat auf Instagram keinen Platz. Unsere Richtlinien untersagen es, ein Konto zu erstellen, Fotos zu posten oder Kommentare zu schreiben, die das Ziel haben, Personen zu mobben oder zu belästigen. Es ist wichtig, dass Teenager*innen wissen, dass sie Konten, Fotos, Videos, Kommentare, Nachrichten oder Stories, mit denen andere Personen gemobbt oder belästigt werden, in der App melden können. Dazu tippen sie in der rechten oberen Ecke eines Beitrags oder eines Profils auf „…“, wischen auf einem Kommentar nach links bzw. halten eine Nachricht gedrückt und tippen dann auf „Melden“. Diese Meldungen sind komplett anonym. Wir teilen die Informationen deines Kindes niemals mit der gemeldeten Person.

Instagram auf einem Gerät, Nutzer*in wird blockiert.

Kommentare verwalten

Dein Kind kann festlegen, wer seine Fotos und Videos kommentieren kann. Im Abschnitt „Kommentareinstellungen“ in den App-Einstellungen kann Folgendes festgelegt werden: Kommentare zulassen von allen Personen, von Personen, denen dein Kind folgt, und von deren Follower*innen, nur von Personen, denen es selbst folgt, oder nur von seinen eigenen Follower*innen. Dein Kind kann auch sämtliche Kommentare aus seinen Beiträgen entfernen.

Instagram auf einem Gerät mit Liste blockierter Verfasser*innen von Kommentaren.

Kommentare blockieren

Dein Kind kann Konten blockieren, mit denen es nicht interagieren möchte. Kommentare von blockierten Konten werden dann nicht mehr angezeigt. Dein Kind kann Kommentare zu allen Beiträgen oder zu einzelnen Beiträgen deaktivieren.

Kommentareinstellungen für Instagram

Kommentare filtern

Mithilfe der Einstellungen kannst du festlegen, welche Inhalte du siehst, und Kommentare herausfiltern, die beleidigend sind oder mit denen andere Personen gemobbt oder belästigt werden. Wir haben Filter entwickelt, die beleidigende Wörter und Ausdrücke sowie Mobbing in Kommentaren automatisch entfernen. Dein Kind kann außerdem unter „Filter“ in den Kommentareinstellungen eine eigene Liste mit Wörtern und Emojis erstellen, die in Kommentaren zu seinen Beiträgen nicht erscheinen sollen.

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Nutzungszeiten verwalten

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie viel Zeit man höchstens auf Instagram verbringen sollte. Allerdings gibt es eine Reihe von Tools, die euch als Familie einen Eindruck vermitteln, wie viel Zeit dein Kind in der App verbringt, und die euch dabei helfen können, diese Zeit zu begrenzen. So könnt ihr gemeinsam bestimmen, wie viel Zeit ihr für richtig haltet.

Instagram auf einem Gerät, Nutzer*in wird blockiert.

Deine Aktivitäten ansehen

Im Dashboard „Deine Aktivität“ kann dein Kind sehen, wie viel Zeit es an diesem Tag, während der letzten Woche und durchschnittlich pro Tag auf Instagram verbracht hat. Dein Kind kann die blauen Balken antippen und halten, um zu sehen, wie viel Zeit es an einem bestimmten Tag auf Instagram verbracht hat.

Instagram auf einem Gerät mit Liste blockierter Verfasser*innen von Kommentaren.

Tägliche Erinnerung einrichten

Dein Kind kann sich ein tägliches Zeitlimit für Instagram setzen und sich erinnern lassen, wenn es überschritten ist. Sprich mit deinem Kind darüber, wie es sich fühlt, wenn es die App verwendet. Gibt es vielleicht einen Zeitpunkt, an dem dein Kind merkt, dass sein Interesse etwas nachlässt? Wenn ihr euch gemeinsam ein Zeitlimit überlegt, kannst du auch mehr darüber erfahren, was dein Kind den ganzen Tag auf Instagram macht.

Kommentareinstellungen für Instagram

Push-Benachrichtigungen stummschalten

Mit der Funktion „Push-Benachrichtigungen stummschalten“ kann dein Kind Instagram-Benachrichtigungen für einen bestimmten Zeitraum deaktivieren. Nach Ablauf der voreingestellten Zeit werden die normalen Benachrichtigungseinstellungen automatisch wiederhergestellt.

Verwalten, wer dich per Nachricht erreichen kann

Du bist auf dem neuesten Stand

Manche Teenager*innen fühlen sich erst wohl, wenn sie wirklich alle Beiträge von Freund*innen gesehen und damit interagiert haben. Unter dem letzten neuen Beitrag seit ihrem letzten Besuch zeigen wir daher den Hinweis „Du bist auf dem neuesten Stand“. So können sie sicher sein, keine News von ihren Freund*innen oder Communitys verpasst zu haben.

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Zehn Fragen, die das Eis brechen

Gemeinsam mit der Social-Media- und Bildungsexpertin Ana Homayoun, M.A., P.P.S., Autorin von Social Media Wellness, haben wir zehn Fragen entwickelt, die dir den Einstieg in ein Gespräch über Instagram mit deinem Kind erleichtern sollen. Anhand dieser Fragen kannst du besser verstehen, wie dein Kind Instagram nutzt, und sicherstellen, dass die Nutzung der App für dein Kind positiv ist.

  1. Was gefällt dir besonders an Instagram?
  2. Was sollte ich über Instagram wissen?
  3. Welchen fünf Instagram-Konten folgst du besonders gerne?
  4. Worüber denkst du nach, bevor du etwas auf Instagram postest?
  5. Wenn du mehrere Instagram-Konten hast, was teilst du auf den verschiedenen Konten?
  6. Wie beeinflussen „Gefällt mir“-Angaben und Kommentare, was du persönlich von einem Beitrag hältst? Welchen fünf Instagram-Konten folgst du besonders gerne?
  7. Kennst du deine Follower*innen? (Wenn dein Kind ein privates Konto hat, frage nach, wie es entscheidet, wer ihm folgen darf.) Was machst du, wenn jemand, den du nicht kennst, versucht, dich per Direktnachricht zu kontaktieren?
  8. Was denkst du darüber, wie viel Zeit du online verbringst?
  9. Hat dir schon einmal etwas, das du online gesehen hast, oder ein Erlebnis, das du online hattest, ein unangenehmes Gefühl bereitet?
  10. Was tust du, wenn du siehst, dass jemand auf Instagram Opfer von Mobbing wird? (Weißt du, wie du solche Inhalte melden kannst, und dass es Filter für beleidigende Kommentare auf Instagram gibt?)

Glossar mit Instagram-Begriffen

Blockieren

Wenn dein Kind andere Instagram-Nutzer*innen als störend empfindet, kann es diese blockieren. Die blockierte Person wird darüber nicht benachrichtigt, aber sie kann auf keine Art mehr mit deinem Kind interagieren.

Kommentieren

Ein Kommentar ist eine Reaktion auf einen Inhalt, den jemand auf Instagram postet. Kommentare werden im Feed unter Beiträgen angezeigt. Kommentare können aus Wörtern oder Emojis bestehen.

Gemeinschaftsrichtlinien

Wir möchten eine positive und vielfältige Community fördern. Alle Instagram-Nutzer*innen müssen sich an unsere Gemeinschaftsrichtlinien halten, die für einen sicheren und offenen Umgang auf der Plattform sorgen. Das bedeutet, dass beispielsweise Nacktheit und Hassrede verboten sind. Verstöße gegen diese Richtlinien können dazu führen, dass Inhalte gelöscht, Konten gesperrt oder andere Einschränkungen vorgenommen werden.

Instagram Direct

Auf Instagram Direct können Teenager*innen Nachrichten an Einzelpersonen oder an Gruppen senden. Sie können außerdem Fotos und Videos nur mit einzelnen Personen teilen.

Explore

Im „Explore“-Bereich sieht dein Kind Fotos und Videos von Konten und Tags, die es interessieren könnten. „Explore“ sieht für jede*n Nutzer*in anders aus. Welche Inhalte wir zeigen, hängt davon ab, welchen Konten und Hashtags dein Kind folgt.

Feed

Im Feed sehen Teenager*innen Beiträge von den Konten, denen sie folgen. Aus der Sicht von Teenager*innen sind Feed-Beiträge meist für besondere Inhalte – zum Beispiel, um etwas zu feiern. Feed-Beiträge können Fotos oder Videos sein.

IGTV

Videos im Feed von bis zu einer Stunde Länge. Dein Kind sieht sich hier Videos seiner Lieblings-Creator*innen an und kann seine eigenen längeren Inhalte erstellen. IGTV ist als eigenständige App sowie in Instagram verfügbar.

Live-Übertragungen und Videochats

Dein Kind kann Live-Übertragungen starten und so in Echtzeit mit seinen Follower*innen kommunizieren. In Live können Teenager*innen Freund*innen zu Übertragungen einladen, Live-Sessions mitveranstalten, Kommentare hinterlassen und Herzen versenden. Sie können in Direct auch mit bis zu vier Personen Videochats führen.

Beitrag

Beiträge sind die Inhalte, die man in seinem Feed oder seinen Stories postet. Das können Videos oder Fotos sein.

Profil

Im Instagram-Profil deines Kindes finden Freund*innen und Follower*innen seine Beiträge und können sich seine Stories ansehen. Ein kurzer Steckbrief ist ebenfalls Teil des Profils. Wenn das Profil deines Kindes privat ist, sind nur das Profilbild und der Steckbrief sichtbar.

Melden

Dein Kind kann Inhalte melden, um Instagram mitzuteilen, dass ein Beitrag, ein Konto oder ein Kommentar unangemessen ist. Dein Kind kann jeden Beitrag oder Kommentar melden, von dem es glaubt, dass er gegen unsere Gemeinschaftsrichtlinien verstößt.

Stories

Stories verschwinden nach 24 Stunden wieder aus der App. Dein Kind kann sie jedoch archivieren. Archivierte, abgelaufene Stories sind nur für dein Kind sichtbar. Außer es teilt sie in den Story-Highlights. Jede Person, die die Stories deines Kindes sieht, kann einen Screenshot davon aufnehmen.

Partner

Unseren Leitfaden für Eltern haben wir gemeinsam mit führenden Jugendschutz-Organisationen verfasst.

Noch mehr Tools und Ressourcen findest du in unserem Elternportal.