Wir sorgen für höhere Standards im Internet: mehr Schutz für junge Menschen und mehr Unterstützung für Eltern

Von  

Adam Mosseri, Head of Instagram

7. Dezember 2021

  • Wir bei Instagram arbeiten seit Langem daran, jungen Menschen ein sicheres Erlebnis in unserer App zu bieten. Im Rahmen dieser Arbeit kündigen wir heute einige neue Tools und Features an, die die Sicherheit von Jugendlichen auf Instagram weiter verbessern.
  • Wir werden jetzt noch stärker darauf achten, was wir Teenager*innen in der App vorschlagen. Wir werden dafür sorgen, dass Jugendliche nicht mehr von Personen markiert werden können, denen sie nicht folgen. Wir werden junge Menschen dazu anregen, sich andere Inhalte anzuschauen, wenn sie sich längere Zeit mit einem bestimmten Thema beschäftigen. Und wir veröffentlichen das bereits angekündigte Feature „Pause einlegen“ in den USA, im Vereinigten Königreich sowie in Irland, Kanada, Australien und Neuseeland.
  • Außerdem werden wir Anfang des nächsten Jahres zum ersten Mal Tools für Eltern und Erziehungsberechtigte launchen, um sie mehr in das Nutzungserlebnis ihres*ihrer Teenager*in auf Instagram einzubinden. So können Eltern und Erziehungsberechtigte sehen, wie viel Zeit ihr*e Teenager*in auf Instagram verbringt, und Zeitlimits setzen. Außerdem arbeiten wir gerade an einem neuen Infoportal für Eltern und Erziehungsberechtigte.

Jeden Tag sehe ich, wie Instagram das Leben junger Menschen auf der ganzen Welt bereichert. Ich bin stolz, dass unsere Plattform ein Ort ist, an dem Teenager*innen Zeit mit ihren Lieblingsmenschen verbringen, ihre Interessen ausleben und ausleuchten, wer sie sind.

Damit das auch so bleibt, steht die Sicherheit unserer jungen Nutzer*innen auf Instagram an erster Stelle. Wir werden weiterhin forschen, uns von Expert*innen beraten lassen und neue Konzepte testen, um Teenager*innen ein besseres Erlebnis zu bieten.

Heute möchte ich einen Teil unserer Langzeitprojekte vorstellen und auch einige neue Dinge, die wir entwickelt haben, um das Erlebnis auf Instagram für Jugendliche, Eltern und Erziehungsberechtigte entscheidend zu verbessern. Dazu gehören die Entwicklung neuer Tools für Eltern und Erziehungsberechtigte und der Launch des Features „Pause einlegen“.

Eltern und Erziehungsberechtigte am Erlebnis ihres*ihrer Teenager*in teilhaben lassen

  • Anfang nächsten Jahres werden wir unsere ersten Tools für Eltern und Erziehungsberechtigte einführen
  • Außerdem arbeiten wir gerade an einem neuen Infoportal für Eltern und Erziehungsberechtigte

Eltern und Erziehungsberechtigte wissen am besten, was ihrem Kind gut tut, daher möchten wir im März die ersten Tools gezielt für sie bereitstellen. Sie sollen ihnen dabei helfen, ihre Teenager*innen auf Instagram zu begleiten und zu unterstützen. Eltern und Erziehungsberechtigte werden damit die Möglichkeit haben, zu sehen, wie viel Zeit ihre Teenager*innen auf Instagram verbringen, und Zeitlimits zu setzen. Außerdem werden Teenager*innen ihre Eltern benachrichtigen können, wenn sie jemanden melden. Dadurch haben ihre Eltern die Möglichkeit, mit ihnen darüber zu reden. Es handelt sich um die erste Version dieser Tools. Mit der Zeit werden weitere Optionen dazukommen.

Wir arbeiten auch an einem neuen Infoportal für Eltern und Erziehungsberechtigte. Dies wird zusätzliche Ressourcen wie Produkttutorials enthalten sowie Tipps von Expert*innen, wie man mit seinen Kindern am besten über Social Media redet.

Mehr Tools für Teenager*innen für ein besseres Nutzungserlebnis auf Instagram

  • Vor Kurzem haben wir das Feature „Pause einlegen“ angekündigt – heute launchen wir es in den USA, im Vereinigten Königreich sowie in Irland, Kanada, Australien und Neuseeland
  • Wir testen außerdem eine neue Funktion, mit der Teenager*innen ihren digitalen Fußabdruck auf Instagram besser im Auge behalten

Ich finde es wichtig, dass man sich wohl fühlt, wenn man Zeit auf Instagram verbringt. Darum stellen wir ab heute das Feature „Pause einlegen“ zur Verfügung, mit dem die Menschen informierte Entscheidungen darüber treffen können, wie sie mit ihrer Zeit umgehen. Wenn ein*e Nutzer*in seit einiger Zeit durch Instagram scrollt, schlagen wir vor, eine Pause einzulegen und sich Erinnerungen einzurichten, um auch in Zukunft mehr Pausen von Instagram einzulegen. Wir zeigen ihm*ihr außerdem Expert*innentipps zum Innehalten und zu einer bewussten App-Nutzung.

Um sicherzustellen, dass junge Menschen dieses Feature kennen, schlagen wir ihnen in Benachrichtigungen vor, diese Erinnerungen zu aktivieren. Es zeigt sich, dass „Pause einlegen“ von Jugendlichen angenommen wird. Die ersten Tests sind vielversprechend: Wenn Teenager*innen solche Erinnerungen einrichten, behalten über 90 % von ihnen sie bei. Heute launchen wir das Feature in den USA, im Vereinigten Königreich sowie in Irland, Kanada, Australien und Neuseeland. Anfang nächsten Jahres werden wir es auch allen anderen Nutzer*innen zur Verfügung stellen.

Die Erinnerungen für „Pause einlegen“ bauen auf unseren bisherigen Zeitmanagement-Tools auf, darunter das Tageslimit. Mit diesem Feature kann man sich erinnern lassen, wenn man eine zuvor festgelegte Zeit pro Tag auf Instagram erreicht und hat zusätzlich die Möglichkeit, Benachrichtigungen von Instagram stummzuschalten.

Wir freuen uns, dass auch Expert*innen den Nutzen solcher Funktionen sehen, darunter Boris Radanović vom UK Safer Internet Centre: „Wir begrüßen Instagrams neues Feature ‚Pause einlegen‘ und hoffen, dass es zu einer gesunden Nutzung von Social Media beitragen wird, vor allem unter jüngeren Nutzer*innen. Regelmäßige Pausen vom Bildschirm stellen zwar besonders in der aktuellen Situation eine Herausforderung dar, aber sie werden schon seit vielen Jahren von allen Seiten empfohlen. Initiativen, die zu Pausen aufrufen, sind also unterstützenswert. Wir werden diesbezüglich auch weiterhin mit Instagram zusammenarbeiten und hoffen, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist.“

Anne Collier von The Net Safety Collaborative sagt: „Ich liebe ‚Pause einlegen‘, weil es jungen Nutzer*innen eine bessere Kontrolle über ihr Erlebnis auf Instagram ermöglicht. Denn wir wissen, dass Handlungsfähigkeit – also die Möglichkeit, selber Entscheidungen zu treffen und zu handeln – wichtig für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit junger Menschen ist.“ Dieser Meinung ist auch Dr. Alfiee M. Breland-Noble, Psychologin und Gründerin der Non-Profit-Organisation The AAKOMA Project für psychische Gesundheit: „Es ist unerlässlich, dass wir den diversen Mitgliedern der Generation Z und Generation Alpha die nötigen Bewältigungsstrategien und technischen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie ihre Nutzung der sozialen Medien managen können. Das Wohlergehen von Teenager*innen mit den verschiedensten Hintergründen (darunter benachteiligte Jugendliche aus Randgruppen, die mit einer Vielzahl individueller gesellschaftlicher Herausforderungen konfrontiert sind) ist für mich ein wichtiges Anliegen. Es war mir deshalb eine Freude, meine über 25 Jahre Fachwissen bei der Entwicklung von "Pause einlegen" auf Instagram einzubringen. Diese Funktion ist ein notwendiges positives Tool und unterstützt das Wohlbefinden junger Menschen im Rahmen einer gesunden Social-Media-Nutzung.“

Wir testen außerdem ein neues Erlebnis, mit dem Nutzer*innen ihre Aktivitäten auf Instagram besser im Auge behalten und verwalten können. Wir wissen, dass Teenager*innen sich mit dem Alter mehr Kontrolle darüber wünschen, wie sie online und offline auftreten. Deshalb bieten wir nun zum ersten Mal die Möglichkeit, gepostete Inhalte wie Bilder und Videos sowie frühere „Gefällt mir“-Angaben und Kommentare zu löschen – und zwar mehrere auf einmal. Dieses Tool ist zwar für alle verfügbar, aber ich glaube, es ist besonders wichtig für junge Menschen. Sie bekommen dadurch ein besseres Verständnis davon, welche Informationen sie auf Instagram geteilt haben und was andere von ihnen sehen. Der digitale Fußabdruck lässt sich mit dieser Funktion viel einfacher managen. Sie steht ab Januar allen Instagram-Nutzer*innen zur Verfügung.

Neue Features, um Teens auf Instagram besser zu schützen

  • Wir werden dafür sorgen, dass Teenager*innen nicht von Personen markiert oder erwähnt werden können, denen sie nicht folgen
  • Wir werden strenger kontrollieren, was junge Menschen in der Suche und in Explore sehen und welche Hashtags und Konten wir ihnen vorschlagen
  • Wir werden Jugendliche dazu anregen, sich andere Inhalte anzusehen, wenn sie sich längere Zeit nur mit einem bestimmten Thema beschäftigen

Vor einigen Monaten haben wir damit begonnen, für Teenager*innen standardmäßig private Konten anzulegen, wenn sie sich bei Instagram registrieren. Zudem dürfen Erwachsene nur noch Direktnachrichten an Jugendliche senden, die ihnen folgen.

Außerdem können Personen eine*n Teenager*in, der*die ihnen nicht folgt, jetzt nicht mehr markieren oder erwähnen, und auch nicht seine*ihre Inhalte in Reels-Remixen oder Guides verwenden. Diese Einstellung wird bei der Registrierung auf Instagram standardmäßig festgelegt. Wir testen diese Änderungen, um noch wirksamer zu verhindern, dass Jugendliche von Personen angesprochen werden, die sie nicht kennen oder mit denen sie keinen Kontakt wünschen. Geplant ist, diese Funktion Anfang nächsten Jahres für alle verfügbar zu machen.

Im Juli haben wir die Einstellungen für sensible Inhalte vorgestellt, mit denen man festlegen kann, wie viele sensible Inhalte in Explore angezeigt werden. Es gibt drei Optionen: „Zulassen“, „Limitieren“ und „Noch stärker limitieren“. Die Standardoption „Limitieren“ basiert auf unseren Richtlinien für Empfehlungen. Mit „Zulassen“ sieht man mehr sensible Inhalte als bei der Standardoption, wogegen mit „Noch stärker limitieren“ noch weniger sensible Inhalte angezeigt werden. Die Option „Zulassen“ ist für Nutzer*innen unter 18 Jahren nicht verfügbar.

Für Jugendliche weiten wir die Option „Noch stärker limitieren“ neben Explore noch auf andere Bereiche aus. Damit wird es für junge Nutzer*innen noch unwahrscheinlicher, dass sie auf potenziell gefährliche oder sensible Inhalte oder Konten stoßen, wenn sie in der Suche und in Explore unterwegs sind oder sich Hashtags, Reels und vorgeschlagene Konten ansehen. Diese Idee steckt noch in den Anfängen, aber bald werden wir sicher mehr dazu bekannt geben können.

Unsere Forschungen zeigen – und auch externe Expert*innen schließen sich der Meinung an1,2 –, dass es hilfreich sein kann, Menschen im richtigen Moment auf andere Themen aufmerksam zu machen, wenn sie sich längere Zeit nur mit einem bestimmten Thema befassen. Deshalb entwickeln wir aktuell eine neue Funktion, die Nutzer*innen dazu anregt, sich etwas anderem zuzuwenden, wenn sie sich längere Zeit mit einem Thema beschäftigen. Bald können wir mehr dazu verraten. Es folgen außerdem demnächst weitere Informationen dazu, wie wir ändern werden, welche Inhalte und Konten wir Jugendlichen vorschlagen.

Dr. Phillippa Diedrichs, Professorin für Psychologie am Centre for Appearance Research der University of West England Bristol ist ebenfalls der Meinung, dass solche „Nudges“ sinnvoll sein können: „Seit acht Monaten überlege ich zusammen mit dem Instagram-Team, wie man Nutzer*innen dabei helfen könnte, ein positives Erlebnis zu erfahren, ohne sich einem negativen Selbstvergleich auszusetzen. Nudges („Anstupser“) sind eine Methode, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. Sie sind seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil der Verhaltensökonomik. Sie kamen bisher erfolgreich bei Themen wie Klimawandel, Wohlbefinden am Arbeitsplatz und Altruismus zum Einsatz. In jüngster Zeit wurde untersucht, wie digitale Nudges das Onlineerlebnis von Nutzer*innen verbessern können, ohne ihre Freiheit und persönliche Präferenzen einzuschränken.“

Das ist nur ein kurzer Abriss davon, was bei uns hinter den Kulissen geschieht. Wir arbeiten auch weiterhin an innovativen neuen Lösungen, etwa zur Altersverifizierung auf Instagram.

Wie immer bin ich den Expert*innen und Forschenden sehr dankbar, die uns mit ihrer Expertise in wichtigen Forschungsgebieten unterstützen, etwa bei der kindlichen Entwicklung, der psychischen Gesundheit von Jugendlichen und der Sicherheit im Internet. Ich begrüße auch weiterhin die Zusammenarbeit mit Behörden und Gesetzgebern, damit wir gemeinsam eine Onlinewelt erschaffen, von deren Vorzügen und Schutzfunktionen noch viele Generationen profitieren werden.

1 Purohit, Aditya & Barclay, Louis & Holzer, Adrian. (2020). Designing for Digital Detox: Making Social Media Less Addictive with Digital Nudges. 10.1145/3334480.3382810.

2 Schneider, Christoph & Weinmann, Markus & Brocke, Jan vom. (2018). Digital Nudging: Guiding Online User Choices through Interface Design. Communications of the ACM. 61. 67-73. 10.1145/3213765.